Erzweg
60 spannende Wanderkilometer durch den Salzburger Pongau
Der Erzweg verbindet die vier Geopark Gemeinden Hüttau, Bischofshofen, Mühlbach am Hochkönig und St. Veit im Pongau über eine Strecke von ca. 60 km. Dieser bildet das Rückgrat des Erz der Alpen UNESCO Global Geopark. Er führt vom Schaustollen Larzenbach zum Gemeindeamt Hüttau, in dem sich das Mineralienmuseum befindet, über die Klammalm auf das Hochgründeck. Weiters über den Hofersattel zur Hörndlwaldkapelle hinab auf den Buchberg. Eine Alternative stellt der Weg von Hüttau über den Fritzerberg auf den Buchberg dar. Weiter führt der Weg am Abhang des Buchberges nach Bischofshofen zum Besucherzentrum des Geoparks, welches sich im Bereich der Paul Außerleitner-Skisprungschanze befindet.
Über den Wasserfall und Bürglhöh, den Knappensteig, dem Kalten Bründl führt der Weg zum Arturhaus. Vom Arthurhaus geht es durch die Barbaraschlucht und die alte Mitterbergerstraße nach Mühlbach zum Schaustollen und zum Knappenheim. Weiter geht es über den Pauss Bauer zur Pronebenalm und über Forstwege nach St. Veit, vorbei an der Fadlstoa Kapelle und zum Schaubergwerk Sunnpau.
Von dort führt der Weg weiter ins Seelackenmuseum, wo der Erzweg endet. Neben den “großen Attraktionen”, wie den Schaustollen und den Museen, stößt man am Erzweg auf viele Spuren des Bergbaus, wie Pingen, Schurflöcher, Schmelzplätze etc. Zudem informieren Schautafeln über Wissenswertes zur Geologie, Landschaftsentstehung, Besiedlungsgeschichte, Bauernleben etc. Entlang des gesamten Weges öffnen sich herrliche Panoramablicke, die auf Schaubildern (Geosites) erklärt werden.
Auf den Geosites befinden sich QR-Codes, wenn diese mit dem Handy gescannt werden, erhalten Sie zusätzlich Informationen, Bilder und auch kindgerechte Inhalte (in drei Altersgruppen aufbereitet), welche die Geosites für Erwachsene ergänzen.
Zum Erlebnis Erzweg gehören jedoch auch themenspezifische Erlebnisstationen, Abenteuerstrecken, Naturspielplätze, Picknickplätze, Ruheoasen, Almbauern, die eigene Produkte anbieten, sowie ausgezeichnete gastronomische Betriebe mit lokalen Spezialitäten. Für die gesamte Strecke benötigt man mindestens vier Tage, er kann jedoch auch in fünf Etappen erwandert werden.
Wichtig: Es wird keine spezielle Wanderausrüstung benötigt. Gutes Schuhwerk, Wanderstöcke und eine angemessene Kondition werden jedoch am gesamten Erzweg unbedingt empfohlen.
1. Von Hüttau auf das Hochgründeck
Die erste Etappe ist ca. 13 km lang. Mit einer Dauer von ca. 4 Stunden ist diese zu absolvieren.
2. Vom Hochgründeck nach Bischofshofen
Zielpunkt – Besucherzentrum Bischofshofen
Diese Etappe ist ca. 11 km lang mit einer Dauer von ca. 3 Stunden
3. Vom Besucherzentrum nach Mühlbach
Zielpunkt – Arthurhaus
Die dritte Etappe ist ca. 11 km lang. Die Wanderung dauert ca. 4 Stunden.
4. Vom Arthurhaus ins Dorf nach Mühlbach
Zielpunkt – Mühlbach Ortszentrum
Dies ist eine leichtere Etappe mit einer Länge von ca. 10 km. Die Dauer der Wanderung beträgt ca. 3 Stunden.
5. Von Mühlbach auf die Sonnenterrasse St. Veit
Diese Etappe ist ca. 16 km lang und erfordert eine angemessene Kondition. Die Dauer der Wanderung ist ca. 4-5 Stunden.
1. Etappe: Hüttau auf das Hochgründeck
Der Erzweg stellt das Herszstück des Erz der Alpen UNESCO Global Geoparks dar. Dieser beginnt beim Schaubergwerk Larzenbach in Hüttau. Dort wird bei einer spannenden Führung der historische Kupferabbau erlebbar gemacht. Der Erzweg führt von der Kupferzeche zum Gemeindeamt im Ortszentrum, wo sich das Museum “Erze, Gold und Minerale” befindet. Dort kann eine umfassende Mineraliensammlung bewundert werden. Vom Ortszentrum in Hüttau führt der Erzweg hinauf auf die Klammalm. Vor der Wanderung auf das Hochgründeck, kann hier eingekehrt werden. Der Wanderweg auf das Hochgründeck führt vorerst über einen breiten Forstweg und dann durch den Wald. Der Weg wird begleitet durch Schautafeln mit Informationen zur Landschaft, der Geschichte der Region und auch der Bergbaugeschichte.
Das Ziel dieser Etappe ist das Heinrich Kiener Haus auf 1.800 m Seehöhe mit der Friedenskirche und dem Gipfelkreuz (1.827 m). Im Heinrich Kiener Haus kann nicht nur eingekehrt und regionale Spezialitäten verköstigt, sondern auch übernachtet werden.
Die Aussicht ist atemberaubend: Man hat eine 360° Aussicht auf die umliegenden Täler, Gebirgsstöcke und Ortschaften. Das Hochkönigmassiv befindet sich im Westen und das Tennengebirge im Norden. In südlicher Richtung kann man bis zu den Hohen Tauern, mit dem Kitzsteinhorn, dem Großglockner und dem Wiesbachhorn sehen und im Osten erstrecken sich die Radstädter und Schladminger Tauern und der Dachstein. Eine geologische Besonderheit des Hochgründecks ist die Bergzerreißung mit Doppelgrat. Diese entsteht, wenn das Gestein aufgrund von Schwerkraft infolge oder Abschmelzung von Gletschern aufreißt und sich zwei Grate und auch Spalten im Anrissgebiet bilden.
Länge und Dauer der Etappe: Die erste Etappe ist ca. 13 km lang. Mit einer Dauer von ca. 4 Stunden ist diese zu absolvieren.
2. Etappe: Hochgründeck nach Bischofshofen
Vom Heinrich Kiener Haus am Hochgründeck geht es hinunter nach Bischofshofen. Am Weg über den Hofersattel, vorbei an der Hörndlwaldkapelle und über den Buchberg können Sie einen kurzen Umweg zur historischen Buchbergkirche machen. In dem aus dem 11. Jahrhundert stammenden Gotteshaus befinden sich ein massiver Altar aus Kalkmarmor, welcher aus einem Findlingsblock der Region herausgeschlagen wurde und ein gotisches Freskenfries. Die kleine Kirche mit dem wunderschönen Ausblick auf Bischofshofen ist bis heute sehr beliebt für Hochzeiten und Taufen. Diese ist für Besucher und Besucherinnen nicht geöffnet. Vom Buchberg führt der Weg nach Bischofshofen. Im Ortszentrum können Sie die Pfarrkirche und den Kastenturm, eines der ältesten Gebäude im Pongau sehen. Das Ziel dieser Etappe ist das Besucherzentrum im Schanzengelände neben einem weiteren Highlight des Erzweges gelegen, der Paul-Außerleitner Skisprungschanze. Diese ist Austragungsort des Finales der jährlich stattfinden Vier-Schanzen-Tournee.
Im Besucherzentrum kann eine thematisch zum Erz der Alpen UNESCO Global Geopark passende Ausstellung bei freiem Eintritt besucht werden. Übernachtungsmöglichkeiten in Bischofshofen sind zum Beispiel der “Tirolerwirt”, der “Gasthof Schützenhof” oder das Hotel “Harry’s Home”. In Bischofshofen findet wöchentlich am Freitag der Maximilians-Bauernmarkt im Stadtzentrum statt, wo heimische Spezialitäten, Handwerkskunst und Obst und Gemüse in Bioqualität von Bauern aus Salzburg verkauft werden.
Länge und Dauer der Etappe: Diese Etappe ist ca. 11 km lang mit einer Dauer von ca. 3 Stunden.
3. Etappe: Von Bischofshofen ins Arthurhaus
Die dritte Etappe führt vom Besucherzentrum im Schanzengelände über den Gainfeldwasserfall zur Burgruine Bachsfall. Wo nun nur mehr Ruinen zu sehen sind, lebten im 12. Jahrhundert die wohlhabenden Herren von Pongowe, die als Dienstmänner dieses Gebiet für den Salzburger Erzbischof verwalteten. Erste Ansiedelungen führen jedoch schon in prähistorische Zeiten (ca. 1.800 v. Chr.) zurück. Der Erzweg führt weiter zum Gasthof Burglhöh, weiter über den Knappensteig und vorbei am kalten Bründl ins Arthurhaus nach Mühlbach am Hochkönig. Der Knappensteig, der auf den Mitterberg führt, ist ein ca. 10 km langer Forstweg, über welchen die Bergknappen vom Erzdepot zur Arbeitsstätte gelangten und das Material ohne starke Windungen einfach transportieren konnten. Im Arthurhaus hat man einen atemberaubenden Blick auf das Hochkönigmassiv mit der Mandelwand.
Besonders für Familien mit Kindern gibt es im Arthurhaus einen Streichelzoo und den 1,5 km langen Murmeltierweg, welcher auch mit einem Kinderwagen begehbar ist. Dort kann man aus nächster Nähe eine Kolonie von ca. 20 Murmeltieren in ihrem natürlichen Umfeld beobachten. Auch ein Aufstieg auf die Mitterfeldalm, welcher ca. 40 Minuten dauert, ist vom Arturhaus für Familien empfehlenswert. Für erfahrene Bergwanderer ist die Mitterfeldalm die letzte Möglichkeit zum Einkehren vor dem Aufstieg auf den Hochkönig (Aufstiegsdauer: ca. 5,5 Stunden). Übernachtungsmöglichkeiten bietet das Berghotel Arthurhaus direkt im Wandergebiet.
Länge und Dauer der Etappe: Die dritte Etappe ist ca. 11 km lang. Die Wanderung dauert ca. 4 Stunden.
4. Etappe: Arthurhaus ins Dorf nach Mühlbach
Die vierte Etappe des Erzweges führt vom Arthurhaus hinunter ins Dorf nach Mühlbach. Bevor man den Abstieg beginnt, kann man das geschichtsträchtige kalte Brünndl besuchen. An dieser Stelle wurden nach ca. 2.000 Jahren die Kupfervorkommen wiederentdeckt und der Abbau von Kupfererzen im 19. Jahrhundert wieder aufgenommen. Vom Arthurhaus geht es durch die Barbaraschlucht und über die alte Mitterbergerstraße ins Dorf. Am Weg ins Tal passieren Sie ein Mundloch, das sogenannte Keltenloch, welches der Eingang eines bronzezeitlichen Stollens ist. Unweit davon entfernt befindet sich der Maria-Hilf Stollen, welcher der längste Stollen des Mitterbergs ist. Dieser ist aus Sicherheitsgründen nicht mehr begehbar. Nach der Lärchenallee am Weg ins Dorf beginnt die Barbaraschlucht, welche man auf einem schön ausgebauten Weg durchwandern kann.
Das Ziel dieser Etappe ist der Johanna Stollen und das Knappenheim, wo sich heute das Bergbau- und Heimatmuseum befindet. Hier kann die ca. 5.000 Jahre alte Bergbaugeschichte im Museum und auch bei einer Führung im Schaustollen (Johanna Stollen) hautnah erlebt werden.
Länge und Dauer der Etappe: Dies ist eine leichtere Etappe mit einer Länge von ca. 10 km. Die Dauer der Wanderung beträgt ca. 3 Stunden.
5. Etappe: Von Mühlbach auf die Sonnenterrasse St. Veit
Die fünfte und letzte Etappe des Erzweges führt von Mühlbach nach St.Veit im Pongau mit dem Ziel des Seelackenmuseums und dem Schaubergwerk Sunnpau. Von Mühlbach am Hochkönig aus geht es über den Pauss Bauer zur Pronebenalm. Dort lädt ein Ruheort mit einem unglaublichen Ausblick zum Verweilen ein, bevor man den Abstieg nach St. Veit beginnt. Der letzte Abschnitt dieser Etappe geht über einen Forstweg nach St. Veit im Pongau, der Salzburger Sonnenterrasse. Im Dorf angekommen, können Sie am wunderschönen Marktplatz eine Rast einlegen und in eines der Gastronomiebetriebe einkehren. Das Schaubergwerk Sunnpau ist zu Fuß vom Ortszentrum St. Veit ca. eine Stunde entfernt. Der Weg führt vorbei an der Pfarriachstein Kapelle (“Fadlstoa Kapelle”) zum Schaubergwerk.
Im Schaubergwerk Sunnpau kann man 4.000 Jahre alte Bergbaugeschichte erleben. Spuren der urzeitlichen Anfänge des Bergbaus mit Holzkeilen und Steinhämmern bis hin zum neuzeitlichen Bergbau mit Schwarzpulver sind im Stollen zu betrachten. Von dort führt der Weg weiter ins Seelackenmuseum, wo der Erzweg endet. Das Seelackenmuseum bietet Exponate der Volkskultur, des Bergbaus, der Literatur und der Landwirtschaft der Region.
Länge und Dauer der Etappe: Diese Etappe ist ca. 16 km lang und erfordert eine angemessene Kondition. Die Dauer der Wanderung ist ca. 4-5 Stunden.