Am Plateau des Hochkönigs in den Nördlichen Kalkalpen findet sich der einzige „kalkalpine Gletscher Salzburgs“. War die Gletscherfläche um 1888 noch 5,5 km² groß, so findet man heute nur mehr knapp 1 km² Gletscherfläche vor. Der Name „Übergossene Alm“ basiert auf einer Sage, die auf die „Kleine Eiszeit“ (ca. 1430-1850)“ zurückgeht.
Ein weites, weißes Gletscherfeld liegt auf dem Hochkönig. Dieses Gletscherfeld war nicht immer da. Anstatt des kalten Eises war hier vor langer Zeit eine wunderschöne Alm, mit saftigem Gras, leuchtenden Blumen, stattlichen Kühen und lachenden Menschen. Aber die Menschen wurden übermütig. Sie badeten in der köstlichen, fetten Milch der Kühe. Sie pflasterten die Wege zur Alm mit runden, gelben Käselaiben. Die Fugen verstrichen sie gar mit Butter. Einen alten Bettler, der hungrig um Essen bat, verjagten sie aber. Da war es genug. Über dem Hochkönig zogen schwere, schwarze Wolken auf. Ein fürchterlicher Eis- und Schneesturm begrub die Alm - für alle Zeiten. Seither nennen die Menschen dieses Feld aus ewigem Eis die „Übergossene Alm“. Ob der bettelnde Wanderer nicht gar der Herrgott selbst gewesen war, das wird sich wohl nie herausstellen.