Geoparkgemeinden


Vier sehenswerte Orte mit langer Geschichte

Hüttau, Bischofshofen, Mühlbach am Hochkönig und die “Sonnenterrasse” St. Veit im Pongau – alle vier Orte sind nicht nur Teil des Erz der Alpen UNESCO Global Geopark, sondern jeder für sich eine Attraktion – jeder auf seine Art und alle definitiv sehenswert.



Hüttau

Erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1325, war der Ort vom 16. bis 19. Jahrhundert geprägt durch den Bergbau und die Hüttenwerke. Heute ist diese kleine Gemeinde im Fritztal ein Anziehungspunkt für Urlauber und Bergbauinteressierten. In Hüttau befindet sich das Schaubergwerk Kupferzeche Larzenbach und das Museum “Erze, Gold und Minerale”.

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Tourismusverband Hüttau

Gemeinde Hüttau



Bergbau in Hüttau

Der Name Hüttau leitet sich von den ehemaligen Hüttenwerken dieser Region ab. In der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts entsandte der Salzburger Erzbischof Pilgrim I. einen Pfarrer in den Ort, woraus geschlossen werden kann, dass die Besiedlung um diese Zeit einsetzte. Um 1515 wird in den Annalen bereits ein Kupferschmelzwerk erwähnt. Die Kupferzeche am Larzenbach dürfte auf das 13./14. Jahrhundert zurückgehen. Urkundlich wird sie erstmals 1549 genannt. Der gewonnene Kupferkies mit einem Gehalt von ca. 15% Kupfer wurde in der “Ernst Hütte”, nahe Niederfritz verarbeitet. Aufzeichnungen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts berichten von ca. 150 Beschäftigten im Hüttauer Berg- und Hüttenwerk. Dieser Abschnitt entsprach auch der Hochblüte während das Ende bereits nahte. 

Im Jahr 1853 gründete sich die Kupfergewerkschaft Larzenbach. Zehn Bergmänner waren mit dem Erzabbau im Grubenfeld Barbara bzw. im Pochwerk und den Waschsieben beschäftigt. Die Erzkonzentrate wurden bis zum Ende des Abbaus 1869 zur Schmelzhütte Lend geliefert. Das Gebäude, wo das Gemeindeamt, Tourismusbüro und das mineralogische Museum “Erze, Gold und Minerale” untergebracht sind, wurde 1594 erbaut und diente den letzten Gewerken (Feuersenger) als Herrschaftssitz. Die Ausstellung umfasst ca. 4.000 Exponate. Neben einer Vielfalt an Erzen aus den Salzburger Bergbauen, findet sich darin der größte Goldfund der Ostalpen. Natürlich sind auch die schönsten Exponate aus dem Schaubergwerk “Kupferzeche Larzenbach” zu besichtigen.   



Bischofshofen

Bischofshofen befindet sich ca. 50 km südlich der Mozartstadt Salzburg im Pongau. Die Geschichte seines Gebietes reicht rund 5.000 Jahre zurück. Heute ist sie eine moderne Urlaubs- und Sportstadt, wo sich zum Neujahrsspringen auf der Paul-Außerleitner-Sprungschanze jedes Jahr Gäste und Sportler aus der ganzen Welt treffen. Das Besucherzentrum des Erz der Alpen UNESCO Global Geoparks befindet sich in Bischofshofen im Schanzengelände.

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Tourismusverband Bischofshofen

Gemeinde Bischofshofen



Bergbaugeschichte in Bischofshofen

Die Stadtgemeinde Bischofshofen wird in den Annalen gerne als die “Wiege des Pongaus” bezeichnet. Die ersten Spuren menschlicher Tätigkeit gehen bereits auf das 6. Jahrtausend vor Christus zurück. Seit dieser Zeit ist das heutige Gemeindegebiet ein wichtiger Siedlungs-, Bergbau- und Handelsort sowie ein kulturelles Zentrum. Die Entwicklung der Region wurde entscheidend durch den Abbau von Kupfererzen geprägt. Mit der Wiederentdeckung der Kupferlagerstätte Mitterberg in Mühlbach am Hochkönig und dem Beginn des Bergbaus 1829, verlegte man die Schmelzhütte, welche annähernd 40 Jahre im engen Mühlbachtal beheimatet war, 1885 nach Außerfelden in Bischofshofen. Das heutige Mitterberghütten war von 1887 bis 1931 Standort der Verhüttung des Kupfererzes aus Mühlbach.

Die Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren bedeutete das Ende der Kupferhütte als einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region. Am Götschenberg konnte eine der ältesten Siedlungen in den Ostalpen (5000 bis 2200 vor Christus) mit Hinweisen auf Kupferverarbeitung nachgewiesen werden. Im Volksmund wird diese Stelle, aufgrund seiner markanten Eisenoxydfärbung, als „roter Felsen“ bezeichnet. Das Kupfererz musste auf Unterlagsplatten mit Klopf- und Mahlsteinen bzw. Schlägeln auf Haselnussgröße verkleinert werden. Diese Erzbrocken wurden mit Reibesteinen zu Sandgröße zerrieben, um dann in “Röstbetten” erhitzt zu werden. In Form von Spangen und Halbringen wurden die Kupferbarren in ganz Europa verkauft.  



Mühlbach am Hochkönig

Das Bergdorf Mühlbach am Hochkönig blickt auf eine über 4.000 Jahre alte Kupferbergbaugeschichte zurück. Bis 1977 wurde es vom Kupferbergbau geprägt und noch heute finden sich, wie etwa im Bergbaumuseum mit Schaustollen, Zeugnisse dieser Geschichte. Heute ist Mühlbach ein familienfreundlicher Ganzjahres Urlaubsort. In Mühlbach am Hochkönig können Sie an einer Führung im Johanna Stollen teilnehmen und das Bergbaumuseum im alten Knappenheim besichtigen.

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Tourismusverband Mühlbach

Gemeinde Mühlbach



Bergbau in Mühlbach

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Mühlbach als “Mulpach” geht auf das Jahr 1350 zurück. Unter dem Salzburger Erzbischof Leonhard von Keutschach wurde 1519 der Bau der Sebastianskapelle begonnen. Mühlbach besitzt heute eine international anerkannte Stellung als jahrtausendealtes Zentrum des Kupferbergbaus in Europa. Spuren und Funde weisen darauf hin, dass Mühlbach ein 1700-jähriges, prähistorisches Industriezentrum war, das in der Zeit von 2.000 bis 300 v.Chr. seine Blütezeit erreichte. Auf über 190 nachgewiesenen Schmelzplätzen sind 4.000 Jahre alte Schlacken zu finden. Etwa 2.000 Jahre lang blieb der alte Bergbau vom Mühlbacher Mitterberg den Menschen verborgen.

Nach dem Zufallsfund eines Bauern, wurde im Jahr 1827, vom damaligen k. k. Oberhutmann Josef Zötl, vom Eisenwerk Pillersee in Tirol, mit 51 Geldgebern, am 25. November 1829 die „Mitterberger Kupferwerkschaft“ gegründet. Noch im selben Jahr wurde der erste Grubenbau, der Mariahilf Stollen am Roßbach, angeschlagen. Dieser Erzabbau entwickelte sich zu einem der größten Kupferbergbaue Mitteleuropas. Durch den Verfall des Kupferpreises auf dem Weltmarkt kam es am 30. Juni 1977 zur Schließung des Kupferbergbaues in Mühlbach am Hochkönig. Das Bergbaumuseum und der Schaustollen beherbergen heute Zeugnisse einer Bergbaugeschichte, die 4.000 Jahre zurückreicht.  



St. Veit im Pongau

Eine erste Besiedlung auf dem heutigen Gemeindegebiet weist auf die frühe Bronzezeit (2.000-1.500 vor Christus) hin. Die heutige Gemeinde liegt in 763 m Seehöhe oberhalb des Salzachtales und trägt den Beinamen “Sonnenterrasse”. Das Besondere ist das Heilklima, dessen heilbringende Wirkung schon zu Kaiser Franz Josef´s Zeiten erkannt wurde. Man errichtete eine Lungenheilanstalt. Diese Tradition wurde mit den Themen Entspannung und Regeneration wiederbelebt. In St. Veit im Pongau befindet sich das Schaubergwerk Sunnpau und das dazugehörige Seelackenmuseum.

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Tourismusverband St. Veit

Gemeinde St.Veit



Bergbau in St. Veit

Die erste schriftliche Nennung von St. Veit und der Pfarre erfolgte in einem Schenkungsbrief des Salzburger Erzbischofs Gebhard 1074. Von St. Veit aus als „Ur- und Mutterpfarre“, gingen schon um 910 Priester nach Goldegg, St. Johann im Pongau, Dienten sowie in das Gasteiner- und Großarltal. Unter Erzbischof Firmian mussten 1831/32 aus dem Gericht St.Veit/Goldegg 3.200 evangelische Chrsiten, darunter viele Knappen, wegen ihres Glaubens das Land verlassen. Ihren letzten Gottesdienst in der Heimat feierten sie bei der noch heute bestehenden Kapelle Pfarriachstein (“Fadlstoa Kapelle”). Der Klingelberg beherbergte bereits an der Wende Jungsteinzeit/Kupferzeit eine Bergbausiedlung. Aus dem Sunnpauer Kupfer wurden schon vor 4.000 Jahren Werkzeuge, Waffen und Geschirr gefertigt. In der Bronzezeit (2.000 bis 1.300 vor Christus) benötigte man das Kupfer, das unter Beimischung von Zinn, das goldglänzende Metall Bronze ergab.  

Im Mittelalter wurde nach mehreren tausend Jahren Unterbrechung der Kupferabbau in St. Veit im Pongau wiederaufgenommen. Der Bergbaubetrieb umfasste 19 Gruben. Im Jahr 1543 wurden ca. 50 Tonnen Erz abgebaut, das Großteils als Zusatzprodukt an die Goldschmelze nach Lend geliefert wurde. In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts sank im Bergbau St. Veit die Produktion. Einerseits hatte das Versiegen der Erzgänge, andererseits der nicht bewältigbare Wasserdrang in den tieferen Stellen des Bergbaus – der bereits 1545 zur Schließung einiger Gruben geführt hatte – daran Schuld. Sunnpau wurde um 1875 eingestellt. Seit dem Jahr 2006 zieht der prähistorische Abbau Sunnpau als faszinierendes Schaubergwerk alljährlich tausende Besucher in seinen Bann.  



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